Hypomagnesiämische Hypokaliämie und Hypokalzämie: klinische und labortechnische Merkmale

Klinisch bedeutsame Elektrolytstörungen wie Hypokaliämie und Hypokalzämie sind bei Patienten mit Hypomagnesiämie verschiedener Ursachen gut beschrieben. In der vorliegenden Studie haben wir die klinischen Merkmale sowie die Säure-Basen- und Elektrolytanomalien detailliert beschrieben, um die Bedingungen, die das Auftreten dieses Syndroms der Hypomagnesiämie und Hypokalzämie begünstigen, und die zugrunde liegenden pathogenetischen Mechanismen besser zu verstehen. Insgesamt wurden 35 erwachsene Patienten (23 Männer, 12 Frauen) im Alter von 21 bis 79 Jahren untersucht, die bei ihrer Aufnahme eine ausgeprägte Hypomagnesiämie, Hypokaliämie und Hypokalzämie aufwiesen. Die häufigsten Ursachen des Syndroms waren Alkoholismus und die Verabreichung von Cisplatin. Bis auf 2 Patienten mit Durchfall wiesen alle eine unangemessene Magnesiurie auf. Trotz Hypokaliämie und Hypocalcämie wiesen alle Patienten einen renalen Kalium- und Calciumverlust auf. Acht alkoholkranke Patienten mit Alkoholentzugssyndrom oder akuter Intoxikation hatten eine reine respiratorische Alkalose, während 6 Patienten mit schwerer Hypokaliämie eine metabolische Alkalose aufwiesen. Drei chronisch alkoholkranke Patienten wiesen eine metabolische Alkalose auf, die mit einer respiratorischen Alkalose koexistierte, während ein alkoholkranker Patient das Syndrom einer alkoholischen Ketoazidose aufwies. Eine Hyponatriämie wurde nur bei 2 Patienten mit klinischen und labortechnischen Anzeichen einer extrazellulären Volumenverarmung festgestellt. Eine Hypophosphatämie wurde bei 12 Patienten beobachtet, die hauptsächlich auf eine inadäquate Phosphaturie zurückzuführen war. Schließlich wurde bei 2 alkoholkranken Patienten mit schwerer respiratorischer Alkalose eine Hyperphosphatämie festgestellt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Patienten mit hypomagnesiämischer Hypokaliämie und Hypokalzämie mehrere miteinander zusammenhängende Säure-Basen- und Elektrolytanomalien aufweisen, vor allem Hypokaliämie aufgrund unangemessener Kaliurese, Hypophosphatämie oder selten Hyperphosphatämie, respiratorische und metabolische Alkalose sowie gemischte Säure-Basen-Störungen.

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