Transmuraler Myokardinfarkt bei jungen Frauen, die orale Verhütungsmittel einnehmen. Nachweis eines reduzierten regionalen Koronarflusses trotz normaler Koronararterien. | Herz

Abstract

Ein normales Koronararteriogramm nach transmuralem Myokardinfarkt ist ein bekanntes Phänomen, aber die Pathophysiologie bleibt in den meisten Fällen unklar. Eine mögliche ätiologische Rolle von oralen Kontrazeptiva wird durch das Auftreten eines eindeutigen Myokardinfarkts mit normalen oder nahezu normalen Koronararterien bei 4 jungen Frauen nahegelegt, die orale Kontrazeptiva eingenommen hatten. Während das Ursache-Wirkungs-Verhältnis von Koronarthrombose und Myokardinfarkt bei Patienten mit Koronararteriosklerose umstritten bleibt, scheint in diesen Fällen ein primärer Verschluss makroskopisch normaler Koronararterien durch zelluläre Blutelemente möglich. Die Wirkung von Kontrazeptiva wäre analog zu ihrer thrombogenen Wirkung in peripheren Venen und Hirnarterien. Das Fehlen atherosklerotischer Läsionen bei diesen Patienten begünstigt die spontane Thrombolyse und die Wiederherstellung der normalen Gefäßdurchgängigkeit in vielen dieser Fälle. Der myokardiale Blutfluss im Bereich der geschädigten linken Ventrikelwand bleibt trotz normaler Koronararterien gering. Es wird angenommen, dass die verminderte Perfusion in den infarzierten Bereichen eher die Folge struktureller und funktioneller Veränderungen auf präkapillarer und kapillarer Ebene ist als eine Auswirkung der obstruktiven Koronarerkrankung.

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