Rolle des Trigonus bei der Miktion

Die genaue Funktion des Trigonus beim Miktionsvorgang ist noch nicht bekannt. In der vorliegenden Mitteilung wird seine Rolle erörtert. Die myoelektrische Aktivität der Harnblase und des Trigonums wurde bei neun Freiwilligen (sechs Frauen, drei Männer; Durchschnittsalter 38,6 +/- 9,9 Jahre) mit Beckman-Saugelektroden untersucht. Zwei Elektroden wurden auf der Blase und eine auf dem Trigon angebracht. Das EMG und der Blasendruck wurden vor und während der Blasenfüllung und der Blasenentleerung aufgezeichnet. Langsame Wellen oder Schrittmacherpotentiale (PPs) wurden in Ruhe vom Detrusor und Trigonus aufgezeichnet. Sie wiesen eine regelmäßige Frequenz auf und wurden in unregelmäßigen Abständen von Aktionspotenzialen (APs) gefolgt. Die Frequenz und Amplitude der trigonalen PPs und APs waren deutlich geringer als die des vesikalen Gewebes. Die mittlere PP-Frequenz betrug 5,8 +/- 1,8 Zyklen/min (cpm) und die Amplitude 0,69 +/- 0,1 mV in der Blase und 3,4 +/- 1,2 cpm (P < 0,05) bzw. 0,36 +/- 0,09 mV (P < 0,05) im Trigon. Während der vesikalen Füllung wiesen weder der vesikale Druck noch die vesikalen und trigonalen PPs und APs signifikante Unterschiede zum Ruhezustand auf (P > 0,05). Während der Entleerung nahm die elektrische Aktivität der Blase zu und zeigte sich als schnelle Aktivitätsspitzen oder APs mit hoher Amplitude (Mittelwert 678,6 +/- 88,6 muV). Die elektrische Aktivität des Trigonums zeigte keine signifikante Veränderung (P > 0,05) im Vergleich zum Zustand vor der Evakuierung. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich das Trigon während der Entleerung nicht zusammenzieht, was die Behauptung widerlegt, dass das Trigon für die Verhinderung des ureterovesikalen Refluxes bei der Entleerung verantwortlich ist.

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