Rocephin

Genetischer Name: Ceftriaxon-Natrium
Produktname: Rocephin

Indikation

Ceftriaxon wird zur Behandlung der folgenden schwerwiegenden Infektionen angewendet, wenn sie durch empfindliche Organismen verursacht werden (vollständige Liste siehe Wirkung):
– Infektionen der unteren Atemwege
– Infektionen der Haut und Hautstrukturen
– Infektionen der Harnwege, unkomplizierte und komplizierte
– unkomplizierte Gonorrhoe
– bakterielle Blutinfektionen (Sepsis)
– Knocheninfektionen
– Gelenkinfektionen
– Hirnhautentzündung
Ceftriaxon kann auch zur Vorbeugung von Infektionen bei chirurgischen Eingriffen wie vaginaler oder abdominaler Hysterektomie, Gallenblasenentfernung, kontaminierten chirurgischen Eingriffen (z.B.: Darmoperationen) und Koronararterien-Bypass-Operationen.
Wie bei der Behandlung aller Infektionen sollten, wenn möglich, vor Beginn der Behandlung Kultur- und Empfindlichkeitsstudien durchgeführt werden.

Wirkung

Ceftriaxon ist ein Breitspektrum-Antibiotikum aus der Familie der Cephalosporine. Es ist als Cephalosporin der dritten Generation bekannt und wirkt gegen eine Reihe von Bakterien, die von Cephalosporinen der ersten oder zweiten Generation nicht abgetötet werden. Ceftriaxon tötet Bakterien ab, indem es in die Produktion von Proteinen eingreift, die für ihre Zellwände wichtig sind. Es ist gegen eine Reihe wichtiger und bekannter Organismen wirksam, darunter:
– Staphylococcus aureus (aber nicht MRSA)
– E. coli
– Neisseria meningitidis (Meningokokken)
– N. gonorrhoeae (Erreger von Gonorrhoe)
Ceftriaxon tötet auch einige wichtige Erreger von Atemwegsinfektionen, Haemophilus influenzae, Streptococcus pneumoniae und Klebsiella pneumoniae. Einige Stämme von Pseudomonas aeruginosa, dem Erreger gefährlicher Krankenhausinfektionen, werden ebenfalls abgetötet. Eine Reihe anderer Bakterien, die für ein breites Spektrum von Infektionen verantwortlich sind, sind ebenfalls empfindlich gegenüber Ceftriaxon.

Dosierungshinweise

Rocephin kann intravenös oder intramuskulär verabreicht werden.
Erwachsene
– die empfohlene Tagesdosis beträgt 1-2g einmal täglich oder in gleichmäßig verteilten Dosen zweimal täglich
– die Dosis richtet sich nach dem Schweregrad der Infektion
Unkomplizierte Gonorrhoe
– einmalige IM-Dosis von 250mg
Chirurgische Prophylaxe
– eine Einzeldosis von 1g sollte ¨ö bis 2 Stunden vor der Operation verabreicht werden
Kinder
– 50-75mg/kg/Tag als Einmaldosis oder geteilte Dosen
– Dosis sollte 2g/Tag nicht überschreiten
– Dosis sollte geteilt werden und alle 12 Stunden bei Meningitis verabreicht werden
Therapiedauer
– im Allgemeinen, Die Therapie sollte mindestens zwei Tage nach Abklingen der Infektionssymptome fortgesetzt werden
– die übliche Dauer beträgt 4-14 Tage
– bei bestimmten Infektionen kann die Behandlung wesentlich länger dauern, z.B: Knocheninfektionen
– eine verlängerte Therapie erhöht das Risiko unerwünschter Wirkungen
– Infektionen, die durch Streptococcus pyogenes verursacht werden, sollten nicht kürzer als 10 Tage behandelt werden
Nierenfunktionsstörungen
– bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion sollten die Plasmaspiegel überwacht werden, und Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung
– Serumspiegel sollten 280mcg/ml nicht überschreiten
Verabreichung
– alle zubereiteten Lösungen sollten so bald wie möglich verwendet werden und behalten ihre Wirksamkeit für sechs Stunden bei Raumtemperatur
Intramuskuläre Injektion
– 250mg oder 500mg in 2ml oder 1g in 3.5ml Lignocain 1% Lösung
– durch tiefe intragluteale Injektion verabreichen
– nicht mehr als 1g auf jeder Seite injizieren
– Injektion ohne Lignocain ist schmerzhaft
– Lignocainlösung sollte niemals intravenös injiziert werden
Intravenöse Injektion
– 250mg oder 500mg in 5ml oder 1g in 10ml, Wasser für Injektionszwecke
– durch direkte intravenöse Injektion über 2-4 Minuten verabreichen
Intravenöse Infusion
– 2g in 400ml einer beliebigen intravenösen Flüssigkeit auflösen, die KEIN Kalzium enthält
– durch Infusion über mindestens 30 Minuten verabreichen

Schema

S4

Häufige Nebenwirkungen

Ceftriaxon wird im Allgemeinen gut vertragen. Die folgenden Wirkungen treten relativ häufig auf:
– Durchfall
– Übelkeit
– Hautausschlag
– Elektrolytstörungen
– Schmerzen und Entzündungen an der Injektionsstelle

Ungewöhnliche Nebenwirkungen

Die folgenden Wirkungen treten weniger häufig auf:
– Erbrechen
– Kopfschmerzen
– Schwindel
– oraler und vaginaler Soor
– schwerer Durchfall (pseudomembranöse Kolitis)
Allergische Reaktionen sind selten, aber die Symptome sind wichtig zu kennen und sollten Ihrem Arzt mitgeteilt werden:
– Nesselsucht
– Juckreiz
– Schwellungen
– Atembeschwerden
– Keuchen
– ausgedehnter violetter Ausschlag

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