Papierhandel

Was ist Papierhandel?

Ein Papierhandel ist ein simulierter Handel, der es einem Anleger ermöglicht, den Kauf und Verkauf zu üben, ohne echtes Geld zu riskieren. Der Begriff geht auf eine Zeit zurück, in der (vor der Verbreitung von Online-Handelsplattformen) aufstrebende Händler auf Papier übten, bevor sie Geld auf realen Märkten riskierten. Während des Lernens zeichnete ein Papierhändler alle Trades von Hand auf, um den Überblick über hypothetische Handelspositionen, Portfolios und Gewinne oder Verluste zu behalten. Heutzutage wird für den Übungshandel meist ein elektronischer Börsensimulator verwendet, der wie eine echte Handelsplattform aussieht und sich auch so anfühlt.

Was sagt Ihnen der Papierhandel?

Die Entwicklung von Online-Handelsplattformen und Software hat den Papierhandel einfacher und beliebter gemacht. Die heutigen Simulatoren ermöglichen es den Anlegern, live mit den Märkten zu handeln, ohne echtes Kapital einsetzen zu müssen, und der Prozess kann dabei helfen, zu beurteilen, ob Investitionsideen sinnvoll sind. Online-Broker wie TradeStation, Fidelity und thinkorswim von TD Ameritrade bieten ihren Kunden Paper-Trading-Simulatoren an.

Key Takeaways

  • Paper-Trading ist ein simulierter Handel, der es Anlegern ermöglicht, den Kauf und Verkauf von Wertpapieren zu üben.
  • Paper-Trading kann eine neue Anlagestrategie testen, bevor sie in einem Live-Konto eingesetzt wird.
  • Viele Online-Broker bieten ihren Kunden Paper-Trade-Konten an.
  • Paper-Trading lehrt Neulinge, wie man auf Plattformen navigiert und Geschäfte tätigt, stellt aber möglicherweise nicht die wahren Emotionen dar, die unter realen Marktbedingungen auftreten.

Das PaperMoney® von TD Ameritrade beispielsweise soll Kunden dabei helfen, Optionen und verschiedene Anlagestrategien auszuprobieren, ohne sich Sorgen zu machen, Geld zu verlieren. Der Simulator entspricht in fast allen Punkten der funktionsreichen Handelsplattform thinkorswim, nur dass der Anleger nicht mit echtem Geld handelt. Investopedia stellt einen kostenlosen Simulator für den Aktienhandel zur Verfügung.

Um den größtmöglichen Nutzen aus dem Papierhandel zu ziehen, sollten die Anlageentscheidungen und die Platzierung von Geschäften echten Handelspraktiken und -zielen folgen. Der Papieranleger sollte dieselben Risiko-Rendite-Ziele, Anlagebeschränkungen und Handelshorizonte berücksichtigen, die er auch bei einem echten Konto anwenden würde. So wäre es beispielsweise für einen risikoaversen langfristigen Anleger wenig sinnvoll, zahlreiche kurzfristige Geschäfte wie ein Daytrader zu tätigen.

Auch können Papiertransaktionen auf viele Marktbedingungen angewendet werden. Ein Beispiel: Ein Geschäft, das an einem Markt mit hoher Volatilität getätigt wird, führt wahrscheinlich zu höheren Slippage-Kosten aufgrund größerer Spreads im Vergleich zu einem Markt, der sich in geordneter Weise bewegt. Slippage tritt auf, wenn ein Händler einen anderen Preis als den erwarteten erhält, und zwar von dem Zeitpunkt an, an dem der Handel eingeleitet wird, bis zu dem Zeitpunkt, an dem er ausgeführt wird.

Investoren und Händler können den simulierten Handel nutzen, um sich mit verschiedenen Auftragsarten wie Stop-Loss-, Limit- und Marktaufträgen vertraut zu machen. Charts, Kurse und Nachrichten sind auf vielen Plattformen ebenfalls verfügbar.

Papierhandelskonten vs. Live-Konten

Der Papierhandel kann ein falsches Gefühl der Sicherheit vermitteln und führt oft zu verzerrten Anlagerenditen. Mit anderen Worten, die Nichtübereinstimmung mit dem realen Markt geschieht, weil der Papierhandel nicht das Risiko von echtem Kapital beinhaltet. Außerdem ermöglicht der Papierhandel grundlegende Anlagestrategien – wie z. B. niedrig zu kaufen und hoch zu verkaufen -, die im wirklichen Leben schwieriger einzuhalten sind, beim Papierhandel aber relativ leicht zu erreichen sind.

Tatsache ist, dass Anleger und Händler wahrscheinlich andere Emotionen und ein anderes Urteilsvermögen an den Tag legen, wenn sie echtes Geld riskieren, was sie zu einem anderen Verhalten führen kann, wenn sie ein Live-Konto führen. Betrachten wir beispielsweise den realen Handel eines neuen Devisenhändlers, der im Vorfeld der Daten zu den Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft eine Long-Position für den Euro gegenüber dem US-Dollar eingeht. Wenn der Bericht viel besser ausfällt als erwartet und der Euro stark fällt, könnte der Händler seine Position verdoppeln und versuchen, seine Verluste in einem Papiergeschäft auszugleichen, anstatt den Verlust zu akzeptieren, wie es in einem realen Geschäft ratsam wäre.

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