Höchste Bewertung: 97% Bullets Over Broadway (1994)
Niedrigste Bewertung: 3% Deal (2008)
Geburtstag: Sep 16, 1958
Geburtsort: Harbor City, Kalifornien, USA
Jennifer Tillys statuenhafte Figur und ihr atemloser Falsettgesang verdeckten oft die Tatsache, dass sie ein begabtes Talent sowohl für komödiantische als auch für dramatische Rollen war, wie ihre Oscar-nominierte Rolle in „Bullets Over Broadway“ (1994) und ihre denkwürdigen Auftritte in Filmen wie „Bound“ (1996) und „Bride of Chucky“ (1998) beweisen. Jennifer Ellen Chan wurde am 16. September 1958 in Harbor City, Los Angeles, geboren. Sie und ihre Geschwister – darunter auch ihre Schwester und Schauspielkollegin Meg Tilly – stammten aus einem ethnisch vielfältigen Umfeld, mit einem chinesischen Vater und einer Mutter mit irischem, finnischem und First Nations-Erbe. Tillys Eltern trennten sich, als sie fünf Jahre alt war, und ihre Mutter zog mit den Kindern nach Texada Island, der größten der nördlichen Golfinseln vor der Küste von British Columbia, Kanada. Später besuchte Tilly die Belmont High School in Victoria, BC, bevor sie nach Missouri ging, um am Stephens College ein Theaterstudium zu absolvieren. Ihre Karriere als Schauspielerin begann im Fernsehen, wo sie ihr Talent sowohl für Komödien als auch für Dramen wie „Hill Street Blues“ (NBC, 1981-1987) unter Beweis stellte, wo sie als Mafiosi-Witwe, die eine romantische Beziehung mit dem Detektiv Joe Spano eingeht, auf sich aufmerksam machte. Tilly fand bald eine feste Anstellung als Charakterdarstellerin, die in Serien wie „It’s Garry Shandling’s Show“ (Showtime, 1986-1990) und Spielfilmen wie „Johnny Be Good“ (1988) und „Let It Ride“ (1989) eine Reihe von schrulligen Bombenfiguren spielte. Doch eine Rolle als hoffnungslos tonlose Sängerin in „The Fabulous Baker Boys“ (1989) machte Kritiker und Zuschauer auf ihr komödiantisches Talent aufmerksam, woraufhin sie eine Oscar-nominierte Rolle als Gangsterbraut mit Schauspielambitionen in Woody Allens „Bullets Over Broadway“ übernahm. Zwei Jahre später fand Tilly ein solides Schaufenster für ihre dramatischen Talente in dem Neo-Noir-Film „Bound“ der Wachowskis, in dem sie erneut die Geliebte eines Gangsters spielte, die allerdings mit Hilfe eines Ex-Knackis (Gina Gershon), mit dem sie eine Liebesbeziehung eingegangen ist, das Vermögen ihres Freundes stehlen will. Mitte der 1990er Jahre arbeitete Tilly kontinuierlich an einer Vielzahl von Projekten, von Mainstream-Komödien wie „Liar Liar“ (1997) bis hin zu Indie-Kost wie Albert Brooks‘ „The Muse“ (1999) und Peter Bogdanovichs „The Cat’s Meow“ (2001). Ihre einzigartige Stimme verhalf ihr auch zu erfolgreichen Animationsprojekten wie „Family Guy“ (Fox, 1999- ) und „Monsters, Inc.“ (2001). Ihre denkwürdigste Rolle in dieser Funktion war die der Tiffany Valentine, die wie ihr Freund, der Serienmörder Charles Lee Ray (Brad Dourif), ihre Seele in eine bösartige Puppe in Ronny Yus „Bride of Chucky“ übertragen lässt. Tilly spielte die Rolle in drei Fortsetzungen, darunter „Cult of Chucky“ (2017), und war bis ins neue Jahrtausend hinein in Spielfilmen und im Fernsehen zu sehen, während sie gleichzeitig eine neue und äußerst erfolgreiche zweite Karriere als professionelle Pokerspielerin startete, bei der sie bei der World Poker Tour und anderen professionellen Wettbewerben beträchtliche Gewinne erzielte. Mitte der 2000er Jahre zog sie sich kurz vom Poker zurück, um sich wieder der Schauspielerei zu widmen, unter anderem mit einer Hauptrolle in der Broadway-Neuauflage von „The Women“ im Jahr 2001.