Jahrhunderts

Die Frauenmode zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts war weitgehend eine Frage des Status. Die stilvolle Silhouette wurde durch das schmale Sans-Ventre-Korsett, das den Bauch wegdrückte und dem Körper eine S-förmige Linie verlieh, durch die langen, ausladenden Rocklängen und durch hohe, starre Kragen bestimmt. Die Textildesigns orientierten sich an der Pflanzenornamentik des Jugendstils. Pariser Couturiers wie Jean-Philippe und Gaston Worth (Söhne des ersten gefeierten Grand Couturiers Charles Frederick Worth), die Callot-Schwestern, Jacques Doucet und Jeanne Paquin waren bei solchen Gesellschaftskleidern führend.

Diesem Stil stand das von Frauenrechtlerinnen, Künstlerinnen und Ärztinnen propagierte „Gesundheitskleid“ diametral entgegen. Dieses Modell hing locker und ohne Korsett. Sein Sackschnitt wurde von den meisten stilbewussten Frauen abgelehnt, trotz der Entwürfe von Jugendstilkünstlern wie Henry van de Velde.

Der Anzug begann sich als vielseitiges Kleidungsstück zu etablieren und wurde schließlich zum Symbol der demokratischen Mode. Die Geschäftsfrau nutzte ihn im Beruf, die Dame der Gesellschaft als Reise- und Freizeitoutfit. Die Jacke wurde meist in einem maskulinen Schnitt mit Revers und Manschetten getragen, der Gehrock wurde gelegentlich über den Knöchel gekürzt. Anzüge wurden sowohl von Manufakturen als auch von noblen Schneidern wie John Redfern und Henry Creed angeboten. Mit dem Aufkommen des Anzugs wurde die Bluse zum zentralen Stilelement, wobei es sowohl luxuriös verzierte als auch einfache Modelle gab. Bequeme Kimonoblusen mit ausgeschnittenen Ärmeln konnten über Röcken getragen werden. Die aus der Herrenmode übernommenen Paletots und Carcoats befriedigen den Wunsch nach funktioneller Kleidung. Um 1908 kreierte der Pariser Modeschöpfer Paul Poiret einen neuen Stil, den er La Vague nannte. Inspiriert von den Ballets Russes kombinierte er das körperbefreiende „Gesundheitskleid“ mit Elementen der asiatischen Kleidung. Paul Poiret stand in Verbindung mit den weltberühmten Wiener Werkstätten, die eine eigene Modeabteilung unterhielten.

Der aus England stammende edwardianische Stil (benannt nach König Edward VII.) war führend in der internationalen Herrenmode. Die Herrenmode war durch genaue Regeln geregelt, die von prominenten Schneidern veröffentlicht wurden, wann und unter welchen Umständen welcher Anzug zu tragen war.

Zur Geschäftskleidung gehörten das Sportsakko (Sackjacke) und die elegantere Anzugsjacke. Zu den Tagesanzügen gehörte der Gehrock (Prince Albert). Der Cut-away galt als geeignet für private und repräsentative Anlässe. Der Smoking erfüllte die Rolle der bequemen, legeren Abendgarderobe. Es gab auch spezielle sportliche Ensembles. Es war wichtig, immer den richtigen Hut zu wählen: Weichfilzhut, Bowler, Homburg, Canotier, Panamahut oder Zylinder. Es gab auch viele verschiedene Mäntel zur Auswahl, wie Paletots, Chesterfields, Raglan und Ulster.

Mode 1910-1919

Die internationale Mode bis 1914 wurde stark von dem avantgardistischen französischen Modeschöpfer Paul Poiret beeinflusst. Er war Mitbegründer des Art-Déco-Stils und inspirierte andere Designer wie Erté und Mariano Fortuny, dessen Delphos-Kleider aus feinster plissierter Seide ebenfalls weltberühmt wurden. 1910 propagierte Poiret den Humpelrock, der trotz seines unbequemen Schnitts für kurze Zeit sehr in Mode war. Er fiel locker und gerade bis zur Wade, war aber von unterhalb des Knies bis zum knöchellangen Saum mit einer so engen Passe versehen, dass eine Dame nur humpeln konnte. Poiret schlug auch ein langes Hosenkleid vor, aber nur wenige Frauen wagten es, sich in den neuen Jupes-Culottes auf der Straße zu zeigen. Für die Abendgarderobe schlug Poiret sogar weite Haremshosen vor, die unter einer langen Tunika mit drahtverstärktem, umgeschlagenem Saum getragen wurden.

Von 1912 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs war die Abendgarderobe von der neuen gesellschaftlichen Tanzsucht, dem argentinischen Tango, geprägt. Poirets Kreationen schienen wie geschaffen für den neuen Volkstanz: eng gewickelte Röcke mit hohen Schlitzen im Vorderteil, goldbestickte Tuniken und Turbane mit aufgestellten Federn. Die Männer trugen den Cutaway und den modischen Gehrock, manchmal in kräftigen Farben wie Dunkelrot oder mit karierten Einfassungen. Die dazugehörigen Hüte waren übergroß.

Während des Ersten Weltkriegs (1914-1918) war die Kleidung so einfach wie möglich: mäßig weite Röcke, die nicht ganz bis zum Fuß reichten, und hüftlange Jacken. In den Jahren 1915 bis 1916 waren knöchellange, bauschige Kriegskrinolinen mit zwei oder drei Rockschichten en vogue; ein Jahr später fielen diese jedoch dem sparsameren Stoffeinsatz des Sackschnitts zum Opfer. Aufgepeppt wird die Mode 1918 durch große Seitentaschen und Röcke, die sich zum Saum hin verjüngen und so den Fass-Look von 1919 schaffen. Die meisten Modesalons in Paris hatten geschlossen. Doch einige wohlhabende Frauen kauften bei Gabrielle Chanel in Deauville bequeme Trikotanzüge mit hüftlangen Pullovern und einfachen Röcken und begründeten damit ihren Ruhm. In den Vereinigten Staaten, vor allem in New York, waren Bekleidungshersteller aktiv.

Die wichtigste Neuerung der Frauenkleidung des zwanzigsten Jahrhunderts fand außerhalb der Modewelt statt. Lange Hosen für Frauen wurden weder von der Haute Couture noch von der Alltagsmode eingeführt, sondern von der Arbeitskleidung der Frauen, die noch immer meist von den Männern geliehen war. Unmittelbar nach dem Krieg arbeitete man mit dem, was zur Verfügung stand, indem man Uniformen und Armeeplanen oder andere Überbleibsel zu Zivilkleidung umarbeitete.

Während des Krieges verdrängte die Uniform alle anderen Anzugtypen, und die meisten Schneider – sofern sie überhaupt im Geschäft blieben – spezialisierten sich auf ihre Herstellung. Nach dem Krieg griffen die Schneider auf Änderungen von Uniformen und die Umarbeitung von recycelten – manchmal zerbrechlichen – Stoffen zu Anzügen zurück, die mit Buckram verstärkt werden mussten, wodurch der so genannte gestärkte Anzug entstand. Die Hosen der Männer hatten sehr schmale Beine bis zum Saum. Der Trenchcoat taucht auf, eine Folge des Übergangs von der Militär- zur Zivilkleidung.

Die 1920er Jahre

In den 1920er Jahren wird die Länge des Rocksaums zum ersten Mal zu einer ernsthaften Modefrage. Während die Kleider 1920-1921 noch wadenlang und (um 1923) für kurze Zeit sogar knöchellang waren, bevorzugten die Frauen ab 1924 Röcke, die kaum das Knie bedeckten. In den Jahren 1922-1923 wurde die Mode durch die Entdeckung des Grabes des ägyptischen Pharaos Tutanchamun beeinflusst. Wer es sich leisten konnte, kaufte eine Djellaba als Hauskleid oder ließ seine Abendkleider mit ägyptischen Ornamenten verzieren. Ansonsten waren lose hängende Kleider charakteristisch für die damalige Zeit. Meistens hatten sie fallende Taillen und manchmal einen in Falten gelegten Saum oder Godetfalten, die für Bewegungsfreiheit sorgten. Tageskleider hatten hohe Abschlüsse, die mit Babypuppen- oder Männerkragen verziert waren.

Abendkleider und aufwendige Gesellschaftstoiletten entsprachen im Schnitt der Tageskleidung. Abendkleider wiesen jedoch ein großzügiges Vorder- und Rückendekolleté auf, wobei das Vorderdekolleté mit einem fleischfarbenen Slip unterlegt war. Es war nicht modern, seinen Busen zu zeigen, und die Brüste wurden mit Stoffbändern flach gedrückt. Der schlichte Schnitt des Abendkleides wurde durch teure Stoffe aus Spitze, Gold- oder Silberlamé, lose hängende Perlenketten, die Verwendung von Affenfellfransen und aufwendige Stickereien kompensiert. Im Jahr 1927 setzte die Tendenz ein, den Saum des Abendkleides zu verlängern, und die Taille kehrte an ihren natürlichen Platz zurück. 1928 war das Abendkleid bereits wadenlang, während das Tageskleid bis etwa 1930 knielang blieb.

In der Haute Couture machte sich Gabrielle Chanel mit Kleidern, Jersey-Anzügen und Strickpullovern einen Namen. 1926 stellte sie das „kleine Schwarze“ vor, ein schwarzes Abendkleid, das durch seine schlichte Eleganz bestach. Wie Chanel bevorzugte auch Jean Patou, beginnend mit seiner eigenen Kollektion für die Vereinigten Staaten, klare Linien und schlichte Eleganz. Jeanne Lanvin hingegen präsentiert eine ausgesprochen feminine und romantische Linie. Ihre Roben de style (nach historischen Vorbildern) mit ihren weiten Paniers wurden weltberühmt. Lanvin war auch für ihre Mutter-Kind-Kreationen bekannt.

Kurze Röcke brachten die Beine und damit Viskosestrümpfe ins Spiel. Bobs und Pagenfrisuren waren ebenso typisch für die Zeit wie schlichte, figurbetonte Toupets und Cloché-Hüte. Sport wird zum Modetrend: Tennis im kurzen Rock ohne Strümpfe, Skifahren im Norwegeranzug mit langem Schlüpfer, Schwimmen im einteiligen Badeanzug ohne Walknochenverstärkung. Zum großstädtischen Modespektrum der 1920er Jahre gehörte die Garçonne (weiblicher Junge) im Hosenanzug mit Herrenhut und sogar einer Eton-Schnecke. Abends gehörten zum Gamin-Stil ein Smoking oder ein kompletter Rauchanzug und ein Monokel. Und die Garçonne eignete sich auch den Pyjama des Mannes für den Haushalt und die Nacht an.

Die Exposition International des Arts Décoratifs et Industrials Moderne, die 1925 in Paris stattfand, war ein epochemachendes Ereignis, das der Epoche später den Namen Art Déco einbrachte. Unter den zweiundsiebzig Modeschöpfern erregte Sonia Delauney mit ihren Anzügen und Mänteln in Mustern mit „simultanem Farbkontrast“

Nach 1924 hatten die Herrenanzüge eine leicht verjüngte Taille, und die Hosen waren etwas weiter geschnitten. Dandys waren an ihren extrem weiten Hosen, den so genannten „Oxford-Bags“, und an ihren übertrieben spitzen Knickerbockern oder Shimmy-Schuhen zu erkennen. Zum Golfen, Wandern oder Jagen trugen die Männer Norfolk-Jacken und Plus Fours.

Die 1930er Jahre

Zu Beginn der 1930er Jahre wurde die Kleidung wieder figurbetont geschnitten, wobei die Taille an ihrem natürlichen Platz blieb. Mieder mit Gummi- und Stretch-Verstärkungen schmiegen sich an die Kurven des Körpers. Schulterpolster und breite Aufschläge, schulterfreie Kragen mit Volants sowie enge Gürtel sollten die Taille schlanker erscheinen lassen. Der Saum wurde mit Godetfalten und Plisseefalten vom Knie bis zur Wade verlängert und sorgte so für mehr Bewegungsfreiheit. Abendkleider waren vorzugsweise aus schimmerndem Satin und reichten bis zum Boden, oft mit einer kleinen „Meerjungfrauen“-Schleppe. Es war en vogue, einen tiefen Rückenausschnitt mit breiten, sich kreuzenden Trägern und einen Wasserfall- oder Herzkragen zu haben. Der Erfolg der neuen körperbetonten Linie geht auf die Pariser Designerin Madeleine Vionnet und ihre „Erfindung“ des Schrägschnitts zurück, bei dem sich der diagonal zum Gewebe geschnittene Stoff an den Körper anschmiegte und zum Saum hin glockenförmig ausbreitete.

Elsa Schiaparelli stand dem in nichts nach. In ihren Kollektionen arbeitete sie mit Trompe-l’oeil-Effekten und Anspielungen auf surrealistische Künstler. Schiaparellis breite Pagodenschultern, die sie 1933 erfand, hatten einen großen Einfluss auf die Alltagsmode. Anzüge, Jacken und Kleider waren nach 1933 ohne gepolsterte Schultern nicht mehr denkbar.

In den faschistischen Ländern (Italien, Spanien und Deutschland) wurde die Damenmode zum Gegenstand politischer Agitation, wie die Einführung der Uniform des Bundes Deutscher Mädchen (BDM) zeigt. Die Alpentracht entsprach auch dem Geschmack des nationalsozialistischen Deutschlands. Die weltberühmten Berliner Manufakturen, die zu über 80 Prozent in jüdischer Hand gewesen waren, wurden im Zuge der „arischen Säuberung“ größtenteils ruiniert (d.h. liquidiert).

Das Jahr 1936 war eines der innovativsten in der Herrenmode. Der zweireihige Anzug mit vier statt sechs Knöpfen sorgte für Furore, ebenso wie gemusterte Hemden, die zu grauen Flanellanzügen getragen wurden. Bei den Hemden kamen die neuen Kentkragen und etwas breitere, zu Windsor-Knoten gebundene Krawatten hinzu. In der Alltagskleidung waren Drei-Knopf-Gabardine-Anzüge und Oxford-Hemden mit Button-Down-Kragen üblich.

Die 1940er Jahre

Während des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) und in den ersten Jahren danach wurde die Mode durch den Bedarf an praktischer, einfacher Kleidung und die Rationierung von Ressourcen und Materialien bestimmt. In England förderte die Regierung „Gebrauchskleidung“. In Paris blieben während der deutschen Besatzung nur wenige Haute-Couture-Häuser geöffnet. In allen Ländern gaben spezielle Zeitschriften und Broschüren Ratschläge, wie man alte Kleidung umgestalten oder aus alten Kleidungsstücken neue anfertigen konnte. Röcke und Mäntel wurden kürzer, Anzüge nahmen den Charakter von Uniformen an, und breite Schultern dominierten mehr denn je. Hüte und Schuhe wurden häufig handgefertigt, und Wollstrümpfe und -socken ersetzten Seide. In den Vereinigten Staaten sorgte Claire McCardell mit ihren „Pop-over“-Kleidern, Trikots und „Windelanzügen“ für Furore.

Eine neue Epoche der Mode wurde am 12. Februar 1947 mit der Eröffnung des Hauses von Christian Dior eingeläutet. Seine erste Haute-Couture-Kollektion nannte er „Ligne Corolle“ (Kelchlinie), aber die Modepresse nannte sie den „New Look“, weil fast alles daran neu war. Die schlichte Anzugjacke, die kleinen Revers, die schmale Wespentaille, die die Hüften betonte, und vor allem die schmalen Schultern. Zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt gab es keine Schulterpolster mehr. Ebenso neu waren der extrem weite, wadenlange Rock, flache, breitkrempige Hüte (Wagenräder), hochhackige Pumps und lange Handschuhe, die der Tagesmode ein beeindruckend elegantes Flair verliehen.

Zunächst konnte der neue Stil mangels notwendiger Materialien nur langsam produziert werden, doch bald waren unzählige private Näherinnen damit beschäftigt, den Traum vom „New Look“ zu erfüllen. Im Frühjahr 1948 folgt die „Ligne Envol“ (Bleistiftlinie) von Dior, die schmale Röcke mit dem berühmten Dior-Schlitz einführt, die mit einem Stoff unterlegt sind, der das Gehen erleichtert. Nylonstrümpfe waren sehr gefragt und ließen glänzende Viskose- und Wollstrümpfe für immer hinter sich.

Nach dem Krieg hinterließ eine neue Modeerfindung einen bleibenden Eindruck. Am 5. Juli stellte der französische Maschinenbauingenieur Louis Réard in Paris seinen zweiteiligen Badeanzug vor, den er Bikini nannte. Obwohl es bereits seit 1928 zweiteilige Badeanzüge gab, stach Réards Bikini durch seinen extrem knappen Schnitt hervor. Der Bikini setzte sich jedoch erst in den späten 1960er Jahren durch.

Die Herrenbekleidung spielte eine eher untergeordnete Rolle; es dominierten Uniformen. Trenchcoats und Dufflecoats (Montys) waren Allround-Mäntel. Der Zoot-Suit der amerikanischen Jazz-Szene mit seinem langen Gehrock und der weiten Hose galt als modern.

Die 1950er Jahre

In den 1950er Jahren wurde Paris wieder zur Hauptstadt der Mode. Christian Dior diktierte die Linien – jede Saison hatte er eine neue parat: die H-Linie von 1954 zum Beispiel, die zum ersten Mal die schmale Taille verwarf, und die berühmte A-Linie von 1955. Kaum weniger einflussreich waren jedoch die Designer Pierre Balmain, Jacques Fath, Hubert de Givenchy, Cristobel Balenciaga und in Italien Emilio Schuberth und Emilio Pucci. 1954 eröffnete Chanel ihren Salon wieder und warb für einen Anzug mit lockerer Jacke und leicht ausgestelltem Rock, der in direktem Kontrast zu Diors steiferem, maßgeschneidertem Stil stand. Nach dem Tod von Christian Dior im Jahr 1957 trat Yves Saint Laurent in seine Fußstapfen. Seine Trapez- oder Zeltlinie, in der er es wagte, die weibliche Figur zu negieren, war ein sensationeller, wenn auch umstrittener Debüterfolg.

Natürlich hatten die Frauen andere Sorgen als Diors Modediktat, aber viele private Näherinnen orientierten sich an der einen oder anderen Haute-Couture-Linie. Auch die Modezeitschriften adaptierten die Elitemode für den Durchschnittsverbraucher.

Das Modebild im In- und Ausland wurde durch zwei Grundlinien bestimmt: die schmale Linie mit ihrem starken Körperbewusstsein und der Betonung der Hüftlinie durch einen gerafften Bund und den weit schwingenden, jugendlichen Unterrock. Beide versuchten, eine traumhafte Wespentaille zu schaffen, die durch ein Korsett, die Guepière, magisch verengt wurde. Neben Anzügen und Sakkos war das Hemdkleid mit seinem legeren, sportlichen Schnitt, dem Hemdkragen und den Manschettenärmeln ein Kleidungsstück für alle Gelegenheiten.

Bei den Cocktailkleidern bevorzugten die Frauen extreme Entwürfe wie die Kuppel von Dior oder den Ballonlook von Givenchy, dessen breiter Rock am Saum scharf eingezogen war. Neue synthetische Materialien wie Nylon, Perlon, Dralon, Trevira, Terylen, Elastik und Kunstleder erfüllten den Traum von Mode für alle. „Drip dry“ und „wash and wear“ waren die Zauberworte der Werbung, die das Bügeleisen der Vergangenheit angehörte. Für die Freizeit der Teenager gab es Jeans, Caprihosen und Ballerina-Schuhe. Neu war das kindlich geschnittene kurze Nachthemd mit Pumphose, genannt Baby Doll. Aggressiv intellektuelle Teenager fühlten sich vom französischen Existenzialismus angezogen und trugen schwarze Rollkragenpullover, enge schwarze Lederkleidung und schwarze Strümpfe anstelle von durchsichtigen Nylons.

Sorgfältig abgestimmte Accessoires gehörten zur stilvollen Alltagskleidung. Schuhe mit abgerundeten Spitzen und eckigen Absätzen entwickelten sich 1955-1956 zu ihrer berühmten spitzen Form und Stilettoabsätzen.

Die deutsche Wintersportmode wurde zum internationalen Vorbild. Maria Bogners Skihose, die „Bogner’s“, wurde in den Vereinigten Staaten ein Begriff, ebenso wie der erste einreihige elastische Skioverall, den Bogner 1955 erfand.

Nach 1953 begann Italien mit seinen körperbetonten Anzügen der traditionellen englischen Schneiderei Konkurrenz zu machen. Im Großen und Ganzen war die Herrenmode konservativ: Nylonhemden waren schneeweiß und Krawatten schmal. Das Hawaii-Hemd war ein beliebtes Freizeitkleidungsstück. Die englischen Teddy Boys, eine jugendliche Fransengruppe, trugen geckoähnliche Jacken und extrem enge Hosen; ihr Haar wurde mit Lotion zu einer Welle über die Stirn zurückgestylt. Die Toughs hingegen waren an ihren schwarzen Lederoutfits zu erkennen.

Die 1960er Jahre

Die Jahre von 1959 bis 1963 waren eine Übergangszeit vom ausgesprochen damenhaften Stil der 1950er Jahre zum Teenager-Stil der darauffolgenden Jahre. Teenager bevorzugten weit schwingende Petticoats, während die reifere Frau schmale Etuikleider und als Nachmittags- oder Cocktailkleid einen extravaganten Lagenlook wählte, bei dem ein eng anliegender Rock unter einen kürzeren Tulpenrock geschoben wurde. Die eigentliche Mode der 1960er Jahre begann 1964. „Swinging London“ wurde zur Modemetropole der Jugend. Mary Quant sorgte mit ihren kleinmädchenhaften, oberschenkellangen Kittelkleidern für Schlagzeilen. Ihr Mini-Stil sollte nicht elitär, sondern populär sein; so vermarktete sie ihre eigenen Modestrümpfe, ohne die der Mini kaum tragbar war. Neu war auch die spitz zulaufende Vidal-Sassoon-Frisur. Das Gegenstück zum Mary Quant-Look war der exotische Biba-Look von Barbara Hulanicki aus London. Twiggy wurde das berühmteste Mannequin und die „teuerste Bohnenstange der Welt“. Schlankheit wurde von nun an zum Schönheitsideal. 1964 stellte Rudi Gernreich seinen Oben-ohne-Badeanzug vor, der der Tendenz zur sexuellen Befreiung entsprach. Er erfand auch den Büstenhalter „ohne BH“.

Die Pariser Designer beteiligten sich nur widerwillig an der jugendlichen Unkonventionalität und der Konfektionskleidung (Prêt-à-porter). Yves Saint Laurent präsentierte Kleider mit großen applizierten Pop-Art-Bildern in schockierendem Pink, eine Mondrian-Kollektion mit kontrastierenden Linien und Oberflächen und 1966 den transparenten Look. Paco Rabanne sorgte mit Mini-Mantelkleidern aus Plastik- und Metallscheiben für Aufsehen, und Pierre Cardins Kreationen wiesen runde Löcher, „Cutouts“, sowie geformte Strukturen auf. Die Mode von André Courrège war das letzte Wort in Sachen Weltraum-Euphorie. Seine Mondmädchen mit silbernen, paillettenbesetzten Stretchhosen, weißen Synthetikstiefeln und weißen Sonnenbrillen mit Sehschlitzen waren Futurismus pur. Sein Courrèges-Anzug mit geometrisch geschnittener Jacke und schrägem Kragenausschnitt war der letzte Schrei. Für alle Gegner des Minirocks waren Hosen in allen erdenklichen Formen und Längen angesagt, vor allem aber Jeans. Hosenanzüge traten an die Stelle des traditionellen Anzugs. Oft wurde ein superkurzes Minikleid als Tunika über der Hose getragen. Die Breite des Hosenbeins unterhalb des Knies wurde immer breiter. Je breiter die „Glocke“, desto modischer.

Für einen Moment schien es 1965 so, als hätte sich die junge Generation vom Minirock verabschiedet, als die Mode den Film „Dr. Schiwago“ mit langen Mänteln und russischen Mützen imitierte. Der Hippie- und Beatnik-Look, der gegen den Konsumismus protestierte, stand in ideologischer und stilistischer Opposition zur Mainstream-Mode und kombinierte internationale Bauerntrachten wie Ponchos, peruanische Hüte, Eskimostiefel, indische Blusen und afghanische Schafsfelljacken. Junge Leute nähten Blumen auf Jeans, trugen Schlapphüte oder zeigten ihren nackten, nur mit Blumen bemalten Körper. Unter dem Motto „Handmade is chic“ wurde der Kreativität freien Lauf gelassen: T-Shirts wurden gebatikt oder bemalt, Jeans bestickt, Mützen genäht, Gürtel mit Lederfransen geflochten, Silberschmuck gezwirnt, Westen gehäkelt, Pullover gestrickt, aber der Hippie-Stil wurde schnell vom Markt vereinnahmt.

Pierre Cardins hochgeschlossene Anzüge ohne Revers oder Kragen oder mit kleinen Mandarinkragen (oder „Nehru“) sorgten für Furore und wurden von den Beatles übernommen. Noch radikaler waren die englischen Mods, für die Parkas und Clark-Schuhe typisch waren. Die „Mop Top“-Frisur der Beatles wurde zu einem Generationenkonflikt. Nach 1965 bevorzugten die Männer den farbenfrohen ethnischen Hippie-Look. Der Rollkragenpullover und später das T-Shirt ersetzten das Hemd.

Die 1970er Jahre

„Mach, was du willst“, war das Modemotto der frühen 1970er Jahre. Das Ideal der Hippies, „wir sind alle gleich“, gab den Ton für Unisex- und Folklore-Looks an. Handgemachtes war in, von gebatikten Hemden über gestrickte Schals und gehäkelte Mützen bis hin zu Pullovern aus handgesponnener Schafswolle. Understatement war angesagt, und Secondhand-Kleidung war nicht mehr nur etwas für Bedürftige. Der Büstenhalter selbst fiel der allgemeinen Befreiung von allen Zwängen zum Opfer. Feministinnen sprachen vom „befreiten Busen“. Die Vorgaben der hohen Mode fehlten, selbst die Pariser Designer befanden sich in einer Krise. Vielfältig, unkompliziert, originell und individuell sollte die Mode sein, und die Saumlänge variierte je nach Lust und Laune zwischen Mini, Midi und Maxi. Die moderne Romantik – die Nostalgiewelle – brachte Minikleider (die bis 1973 in Mode waren), Wickeloberteile, Flügel- und Volantärmel und Glockenröcke hervor. Das Haar war lang und sanft gewellt oder zu Korkenzieherlocken gerollt. Falsche Wimpern oder aufgemalte Striche zauberten Star-Augen.

Kaum eine andere Mode sorgte 1971-1972 für so viel Aufsehen wie die Hotpants. Sie wurden nicht nur als superkurze Sommershorts getragen, sondern waren auch für den Winter mit dicken Wollsocken gedacht. Die Hot Pants wurden durch die beliebten Maximäntel und hohe Plateauschuhe ergänzt. Hosen aller Art sorgten für Abhilfe bei den Längenstreitigkeiten. Es gab enge Kniebundhosen, weite Gauchos, Schlüpfer, Culottes, Haremshosen, knöchellange Röhrenhosen, weite Marlene Dietrich-Hosen und – noch bis 1974 – weite Schlaghosen. Die Jeans wurde zum universellen Kleidungsstück, das alle Klassen- und Altersgrenzen überschritt. Jacken, Pullover, Westen und T-Shirts schmiegen sich eng an den Körper. Pullover zeigten witzige Motive wie Bäume, Häuser oder Autos. Partykleider in Maxi-Länge (Abendkleider waren out) hatten plakative Muster wie Vasarely-Grafiken, Pop-Art oder Hundertwasser-Bilder.

Nach 1974 folgte eine Reihe von Looks, ohne einen einheitlichen Stil zu bilden. 1975 gab es Kaftane und den chinesischen Look mit kurzen Steppjacken. Im Jahr 1976 dominierte der orientalische Look mit Tuniken über Haremshosen und später der Lagenlook. Ein Meister der Folkloremischung war der japanische Designer Kenzo (Takada), dessen Pariser Boutique „Jungle Jap“ einen entscheidenden Einfluss hatte. Die Mainstream-Mode war dagegen eher konservativ, mit dem schirmförmigen Faltenrock, der bis knapp unter das Knie reichte.

1976 berichtete die Modepresse euphorisch über Yves Saint Laurents Kollektion „Ballets Russes-Opéra“. Es war ein eleganter Bauernlook mit langen, weiten Röcken aus schimmernder Seide und Bolerojacken in unerwarteten Farbkombinationen wie Rot, Lila, Orange und Rosa, zarten durchsichtigen Blusen mit weiten Ärmeln und goldenen Turbanen.

Ab 1977 übte die Punk-Kleidung für die nächsten Jahre einen starken Einfluss auf die Mode aus. Die antibürgerliche „No-Future“-Generation schockierte mit ihrem brutalen Look: Sicherheitsnadeln durch Wangen und Ohrläppchen, Hundehalsbänder und Rasierklingen als Halsketten, teuflisch geschminkte Augen, schwarze Lippen, zerrissene Jeans und T-Shirts, zerrissene Netzstrümpfe und harte Doc-Martens-Stiefel. Ihre Haare unterschieden sich im Gegensatz zu ihren grauen und schwarzen Outfits durch ihre grünen und roten Strähnchen und ihre Irokesenfrisur vom Mainstream der „Normalen“. Insider trafen sich in Vivienne Westwoods und Malcolm McLarens Laden in der King’s Road, der 1974 „Sex“ und 1978 „Seditionaries“ hieß.

1978 brachten die Pariser Prêt-à-porter-Designer, allen voran Claude Montana, den Military- und Punk-Look auf den Laufsteg. Breite „Power“-Schultern und übergroße Kleidungsstücke leiteten eine neue Modesilhouette ein, die zum charakteristischen Stil der 1980er Jahre werden sollte.

Das amerikanische Buch Dress for Success von John T. Molloy aus dem Jahr 1975 gab dem Exilanten aus der Hippie-Kultur Tipps, wie er sich mit der richtigen Kleidung vermarkten, die Macht des weißen Hemdes nutzen, die Codes der Krawattenmuster interpretieren und es im „Big Business“ schaffen konnte. Zwei Jahre später, 1977, folgte Molloys Nachfolger, The Woman’s Dress for Success Book.

Die 1980er Jahre

Die Modesilhouette der 1980er Jahre war geprägt von übergroßen, voluminösen Gigot-Ärmeln und breiten, gepolsterten Schultern, die mit dem Kampf um die Gleichberechtigung der Frau zusammenfielen. Selbst die Abendmode, die auf tiefe Ausschnitte und schmale Taillen setzte, musste gepolsterte Schultern haben. Saumabschlüsse waren kein Thema mehr. Teenager trugen weite Minikleider, aber im Allgemeinen reichten die Röcke von unterhalb des Knies bis zur Wade. Frauen trugen maskuline Jacken, kurze Glockenjacken oder breitschultrige, kastenförmige Jacken mit Hosen. Gleichzeitig wurde die Mode zu einem Zeichen von Prestige und einem Statussymbol, das am besten durch Markenlabels und eine Vorliebe für Leder, Pelz und goldfarbene Accessoires repräsentiert wurde.

Die japanischen Avantgarde-Designer, die in den 1980er Jahren in Europa viel Aufmerksamkeit erregten, standen in scharfem Gegensatz zu diesem Trend. In der Tradition der japanischen Kleidung drapierte Yohji Yamamoto Stoffbahnen locker um den Körper. Rei Kawakubo stellte 1981 mit ihrem Modeunternehmen „Comme des Garçons“ die gesamte westliche Modeästhetik in Frage. Sie zerfetzte Röcke in flatternde Streifen, zerriss Stoffe, knotete sie zusammen und legte sie kreuz und quer übereinander. Schwarz und Grau dominierten. Issey Miyake war für seinen höchst experimentellen Umgang mit Materialien und Methoden bekannt, wie seine von Samurai-Rüstungen inspirierten Rattan-Mieder von 1982 und seine erste „Pleats Please“-Kollektion von 1989 zeigen.

1983 wurde Karl Lagerfeld Designer für das Haute-Couture-Haus Chanel. Er überarbeitete den legendären Chanel-Anzug, um ihn neu und unkompliziert zu gestalten, und fügte Lederröcke und Hosenanzüge hinzu. Pariser Designer boten ein neues Körperbewusstsein als Alternative zum Übergrößenwahn. Thierry Mugler glänzte mit Korsett-Anzügen und Sirenen-Kleidern, Jean-Paul Gaultier mit hautengem Samt und Granatenbusen und Azzedine Alaïa mit anschmiegsamen Spitzenkleidern.

Der amerikanische Designer-Stil wurde zum Synonym für Sportswear und cleanen Chic. Ralph Lauren gab der Tradition mit seinem „Country-Style“-Konzept ein modernes Facelifting. Donna Karan wurde für ihre funktionale „All-Day-Fashion“ mit Jersey-Bodys statt Blusen geschätzt. Calvin Klein galt als Erfinder der Designerjeans.

Die Musikszene lieferte immer mehr Stilvorbilder. Pop-Ikone Madonna faszinierte als zeitgenössische Marilyn Monroe. Ihr Auftritt im Korsett war der Anstoß für den Unterwäsche-als-Outerwear-Wahn mit Bustiers und Korsetts.

Den größten Einfluss auf die Alltagsmode der späten 1980er Jahre hatte der Fitness-Wahn. Die Beinlinge des Balletttänzers, die Leggings des Aerobic-Fans und die Hosen des Radrennfahrers erschienen in der Alltagsmode. Leggings, die es in den wildesten Mustern, den schrillsten Farben und den glänzendsten dehnbaren Stoffen gab, wurden zu Blazern oder langen Pullovern getragen.

Gegen Ende des Jahrzehnts wurde der lange Blazer mit geradem, knielangem Rock und schwarzen, blickdichten Strümpfen zum klassischen Business-Outfit der Frau. Die Abendmode und die Wiederbelebung des Cocktailkleides waren dagegen betont feminin. Christian Lacroix, dessen erste Haute-Couture-Schau 1987 einen Farbenrausch auslöste, wurde zum Meister der Cocktailkleider mit flotten, kurzen Tutus und Ballonröcken.

Als Reaktion auf die massiven Tierschutzkampagnen wurde das Tragen von Pelz zu einer „Gewissensfrage“, wodurch bunte Pelzimitate und gesteppte Daunenmäntel in Mode kamen.

Die neue Herrenmode von Yohji Yamamoto bot mit ihren fließenden, kragenlosen Jacken eine Alternative zum herkömmlichen schultergepolsterten Business-Anzug des Yuppies. Giorgio Armani führte den Aufstieg der Mailänder Herrenmode an, und der deutsche Hersteller Boss erlangte internationale Anerkennung für seine Herrenmode.

1982 revolutionierte Calvin Klein die Herrenunterwäsche, indem er einfache gerippte Herrenslips zum Designerstück machte, indem er seinen Namen in den elastischen Bund druckte. 1985 wurde die Androgynität zu einem provokanten Modestatement; Jean-Paul Gaultier kreierte Röcke für den körperbewussten Mann.

Die 1990er Jahre

Die Mode wurde zu einer Frage des Designers, mit extrem unterschiedlichen Stilen. Anfang der 1990er Jahre leiteten die belgischen Designer Anne Demeulemeester und Martin Margiela mit dem Aufkommen des Grunge- und Poor-Boy-Looks eine neue Stilrichtung ein und machten Antwerpen, das auch die Designer Dries Van Noten, Dirk Bikkembergs und Walter Van Beirendock beherbergte, zum neuen Modezentrum. Die englische Designerin Vivianne Westwood erhielt schließlich internationale Anerkennung für ihre gewagten Neuinterpretationen historischer Stile. Die Londoner Newcomer John Galliano und Alexander McQueen etablierten sich als Chefdesigner bei Christian Dior bzw. Givenchy in Paris. Jean-Paul Gaultier war mit seiner Unterwäschemode weiterhin sehr erfolgreich, insbesondere mit Madonna im Mittelpunkt. Die Modepalette des italienischen Designers Gianni Versace reichte von neobarocken Mustern bis zum Bondage-Stil, während das Haus Gucci unter der Leitung des Texaners Tom Ford Purismus und Erotik verband. Miuccia Prada setzte sich mit ihrem Stil des „schlechten Geschmacks“ und einer erfolgreichen Wiederbelebung vergangener Stile durch. Giorgio Armani blieb der Meister des Purismus, während Dolce & Gabbana mit schwarzen Dessous und Animal-Prints die weibliche Erotik zelebrierte. Die Hamburgerin Jill Sanders perfektionierte ihren Minimalismus und erlangte damit internationale Anerkennung. In New York etablierte sich der österreichische Designer Helmut Lang, der mit seinem transparenten Lagenlook und seinen mini-malistischen Linien der Mode neue Impulse verlieh. Neben den Designern standen Supermodels wie Claudia Schiffer, Naomi Campbell, Linda Evangelista und Cindy Crawford im Mittelpunkt des Modegeschehens.

In der Alltagsmode dominierten zu Beginn des Jahrzehnts Leggings in allen Farben und Mustern. Getragen unter modisch transparenten, wadenlangen Röcken und langen Blazern in bunten Blockings, verdeckten Leggings die Beine diskret. Der transparente Look tauchte auch in der Mainstream-Mode auf und wurde über Spitzenbodys, Bustiers und BHs gestreift. Gegen Ende des Jahrzehnts wurden zerknitterte Hemden, ausgefranste Säume und umgeschlagene Nähte akzeptiert. Die von Fendi propagierte Baguette-Tasche rückte die Handtasche nach zwei Jahrzehnten der Rucksäcke in den Mittelpunkt der Mode.

Die Vermarktung von Markennamen wurde immer wichtiger: Erwachsene bevorzugten Louis Vuitton, Hermes oder Escada, Jugendliche beiderlei Geschlechts bevorzugten Sportbekleidungsmarken wie Diesel, Chiemsee, Burton, Nike, Adidas oder Levis. Der italienische Modehersteller Benetton löste mit seiner Werbung heftige Kontroversen aus.

Auch die Männermode wurde zunehmend von Designern mit klar differenzierten Stilen bestimmt, die von den locker geschnittenen Anzügen von Giorgio Armani bis zu den körperbetonten, relativ hochgeschlossenen Anzügen von Hemut Lang und den schmalen Hosen mit einem Satinband an den nach außen gerichteten Beinsäumen reichten. Baggy Pants und übergroße Hemden blieben bei der jüngeren Generation beliebt. Cargohosen wurden 1999 als Sportbekleidung eingeführt.

Siehe auch Giorgio Armani; Jugendstil und Art Déco; Pierre Cardin; Gabrielle (coco) Chanel; Korsett; Christian Dior; Europa und Amerika: Geschichte der Kleidung (400-1900 n. Chr.); Jean-Paul Chanel; Jean-Paul Chanel; Jean-Paul Chanel; Jean-Paul Chanel; Jean-Paul Chanel.E.); Jean-Paul Gaultier; Haute Couture; Karl Lagerfeld; Helmut Lang; Jean Patou; Paul Poiret; Mary Quant; Yves Saint Laurent; Business Suit; Youthquake Fashions.

Bibliographie

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