Multifaktorielle Krankheiten
Eine Vielzahl von Krankheiten wie Diabetes, angeborene Herzfehler, Spina bifida und Krebs haben nach heutigem Kenntnisstand eine erbliche Komponente. Diese Krankheiten werden als „multifaktoriell“ bezeichnet, weil sie nicht durch eine einzelne Genmutation verursacht werden, sondern durch eine Kombination von genetischen und Umweltfaktoren, deren Zusammenwirken noch nicht vollständig geklärt ist.
Ein genetisches Screening auf Mutationen, die mit multifaktoriellen Krankheiten in Verbindung stehen, kann Ihnen nur Auskunft über Ihr Risiko geben. Sie können nicht vorhersagen, ob Sie die Krankheit entwickeln werden. Eine Frau, die eine Veränderung im BRCA2-Gen geerbt hat, hat beispielsweise ein höheres Risiko als andere Frauen, an Brustkrebs zu erkranken, aber sie kann auch krankheitsfrei bleiben. Das veränderte Gen ist nur ein Risikofaktor unter vielen. Lebensstil, Umwelt und andere biologische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle.
Wenn Sie über ein Gesundheitsproblem besorgt sind, das in Ihrer Familie vorkommt, und wissen möchten, ob Ihre Gene Sie oder Ihre Kinder einem erhöhten Risiko aussetzen, sollten Sie mit einem genetischen Berater über die verfügbaren Tests sprechen.