Ernährung und Diät

Von Wendy Busse – MSc, eingetragene Diätassistentin

Die Ernährung und die Mastzellerkrankung ist ein verwirrendes Thema. Patienten fragen oft:

  • „Was soll ich essen?“
  • „Beeinflusst die Ernährung den Krankheitsverlauf?“
  • „Welche Lebensmittel (wenn überhaupt) sind Symptomauslöser?“
  • „Sollte ich eine histaminarme Diät einhalten?“

In Ermangelung gut recherchierter „Fakten“ ist das Internet voll von Meinungen und Spekulationen. Wenn Patienten nach Hilfe suchen, tragen diese Spekulationen zu ihrer Verwirrung und Verzweiflung bei.

In meiner Arbeit erlebe ich die verheerenden Auswirkungen von falschen Ernährungsinformationen. Diese Bedenken haben mich dazu veranlasst, Artikel mit praktischen, vernünftigen Ernährungsempfehlungen für Histaminintoleranz und Mastzellerkrankung zu schreiben. Die Quintessenz ist, dass jeder Mensch individuell ist – und dass es keine „Mastzellen-Diät“ gibt, die für alle gleich gut passt. Ich hoffe, dass die Artikel den Leser in die Lage versetzen, ausgewogene Entscheidungen über seine Ernährung und Gesundheit zu treffen.

Weitere Informationen finden Sie unter wendybusse.com.

Q: Was ist der Unterschied zwischen IgE-Allergien und Masto-Triggern? Kann man IgE-Allergien und Mastozytose haben? Gibt es Tests, um diese Auslöser zu identifizieren? (geschrieben von Wendy Busse)

A: Manche Menschen haben eine genetische Veranlagung, IgE (eine Art von Antikörpern) gegen normalerweise harmlose Stoffe wie Lebensmittel, Pollen, Insektenstiche und Medikamente zu produzieren. Der Körper produziert IgE, die gegen bestimmte Stoffe gerichtet sind. So kann eine Person beispielsweise IgE gegen Erdnuss- und Birkenpollen bilden, eine andere Person dagegen gegen Hühnereiweiß und Hausstaubmilben. Einmal produziert, heften sich die IgE an die Mastzellen. Wenn die IgE der auslösenden Substanz ausgesetzt sind, können die Mastzellen aktiviert (degranuliert) werden. Ein Beispiel: Ein Patient entwickelt Erdnuss-IgE, die sich an Mastzellen im Verdauungstrakt anlagern. Wenn eine Erdnuss gegessen wird, werden die IgE mit der Erdnuss in Kontakt gebracht, wodurch die Mastzellen aktiviert werden, was zu anaphylaktischen Symptomen führt. In den meisten Fällen sind IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergien beständig. Die allergische Person reagiert jedes Mal, wenn sie das Lebensmittel isst. Die Symptome treten auch schnell nach dem Verzehr des Lebensmittels auf. Daher wird die IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergie oft als sofortige Nahrungsmittelallergie bezeichnet.

Q: Ist es möglich, sowohl eine IgE-Nahrungsmittelallergie als auch Masto-Auslöser zu haben? (geschrieben von Wendy Busse)

A: Ihr Arzt kann Hauttests und/oder lebensmittelspezifische IgE-Bluttests verwenden, um festzustellen, ob Ihr Körper IgE produziert hat. Jedes Lebensmittel wird einzeln getestet. Fällt der Test auf ein bestimmtes Lebensmittel negativ aus, ist eine IgE-vermittelte Allergie gegen dieses Lebensmittel sehr unwahrscheinlich (obwohl das Lebensmittel dennoch ein „Masto-Auslöser“ sein könnte). Fällt der Test positiv aus, ist eine IgE-vermittelte Allergie gegen das betreffende Lebensmittel möglich. Falsch-positive Ergebnisse sind jedoch sehr häufig. Mit anderen Worten: IgE auf ein bestimmtes Lebensmittel bedeutet nicht unbedingt, dass Sie auf dieses Lebensmittel allergisch sind. Wenn Sie ein Lebensmittel die meiste Zeit über ohne Symptome verzehren können, ist es unwahrscheinlich, dass Sie eine echte IgE-vermittelte Allergie gegen dieses Lebensmittel haben, selbst wenn Sie einen positiven Haut- oder Bluttest haben. Einen guten Artikel zu diesem Thema finden Sie unter www.foodallergy.org/diagnosis-and-testing. Lesen Sie in den Abschnitten über Hautpricktests und Bluttests mehr über „falsch positive Ergebnisse“. Es ist äußerst wichtig, mit einem sachkundigen Allergologen zu sprechen, um diese Frage zu klären. Sie sollten keine IgE-positiven Lebensmittel ohne ärztliche Aufsicht und/oder Anleitung einführen.

Die Aktivierung der Mastzellen kann auch durch andere Stoffe oder Ereignisse ausgelöst werden, z. B. durch eine Vielzahl von Lebensmitteln, Lebensmittelzusatzstoffen, eingeatmeten Chemikalien, Medikamenten/Ergänzungsmitteln, Temperaturänderungen usw. Diese werden gemeinhin als „Masto-Trigger“ bezeichnet. Die Symptome können denen einer IgE-vermittelten Allergie sehr ähnlich sein. Allerdings sind die Reaktionen in der Regel weniger konsistent. Ein „Masto-Trigger“ kann an einem Tag problematisch sein, aber an einem anderen Tag gut vertragen werden. Leider gibt es keine Tests, um „Masto-Auslöser“ zu bestimmen.

Q: Gibt es eine bestimmte Diät, die bei der Mastzellerkrankung eingehalten werden muss? Wie kann ich herausfinden, welche Lebensmittel ich nicht vertrage? (geschrieben von Wendy Busse)

A: Es gibt keine spezielle Diät, aber es gibt grundlegende Richtlinien. Die Anwendung einer Eliminationsdiät kann hilfreich sein, um die Auslöser von Nahrungsmitteln zu ermitteln. Patienten mit Mastzellerkrankung berichten häufig über eine Verbesserung ihrer Symptome durch eine veränderte Ernährung, aber diese Veränderungen sind von Person zu Person unterschiedlich. Um hilfreiche Veränderungen zu erkennen, muss man ein wenig experimentieren. Wenn Sie auf alle Lebensmittel zu reagieren scheinen, reagieren Sie möglicherweise eher auf den Akt des Essens als auf bestimmte Lebensmittel. In diesem Fall wäre es am besten, einen Arzt aufzusuchen, der Ihnen hilft, einen Aktionsplan zu erstellen, um die Mastzellenreaktionen insgesamt zu reduzieren. Sobald Sie Ihre Mastzellen unter Kontrolle haben, können Sie Ihre Ernährung erneut auf mögliche Auslöser überprüfen.

Q: Was ist eine histaminarme Ernährung? (geschrieben von Wendy Busse)

A: Bei einer histaminarmen Diät werden Lebensmittel eingeschränkt, die möglicherweise einen hohen Histamingehalt aufweisen und/oder zu einer Histaminfreisetzung führen können. Histamin ist eine von mehreren entzündungsfördernden Chemikalien, die von Mastzellen (und anderen Immunzellen) freigesetzt werden, und ist für viele der beunruhigenden Symptome der Mastzellerkrankung verantwortlich. Histamin kann über die Nahrung in den Körper aufgenommen werden. Lebensmittel mit einem sehr hohen Histamingehalt können zu einer Histaminvergiftung führen (eine Art von Lebensmittelvergiftung, die häufig bei unsachgemäßem Umgang mit Fisch auftritt). Manche Menschen verfügen über einen geringeren Gehalt an Enzymen, die Histamin aus der Nahrung abbauen, und nehmen daher eher Histamin aus der Nahrung auf (Histaminintoleranz). Histamin entsteht bei Gärung und Verderb. Es kann auch in bestimmten Obst- und Gemüsesorten enthalten sein. Es gibt jedoch nur sehr wenige Untersuchungen, mit denen die Histaminmenge in Lebensmitteln genau gemessen werden kann. Ein zweiter Teil der Theorie besagt, dass bestimmte Lebensmittel die Mastzellen zur Freisetzung von Histamin anregen können. Im Internet gibt es lange Listen von Nahrungsmitteln, die Histamin freisetzen, aber diese Listen beruhen auf anekdotischen Berichten. Da es so viele individuelle Unterschiede und nur sehr wenige konkrete Informationen gibt, ist die histaminarme Diät eher eine allgemeine Richtlinie, die Experimente erfordert, als eine Diät, die man genau befolgen sollte. Hier ist ein Link für weitere Informationen über die histaminarme Diät.

Q: Werden meine Symptome durch eine Ernährungsumstellung vollständig beseitigt? (geschrieben von Bonnie Nasar)

A: Eine Verbesserung der Ernährung durch Beseitigung der Auslöser und den Verzehr gesunder, ausgewogener Mahlzeiten kann zwar dazu beitragen, die Symptome zu lindern, aber es gibt kein Allheilmittel für die Mastzellerkrankung.

Q: Sollte ich Nahrungsergänzungsmittel einnehmen? (geschrieben von Bonnie Nasar)

A: Ein Multivitamin- und Mineralstoffpräparat ist eine gute Idee. Manche Menschen berichten, dass sie von bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln profitieren, aber es gibt keine Studien, die dies bestätigen. Am häufigsten wird über Vitamin C berichtet. Quercetin, ein Antioxidans, hat in einigen Studien gezeigt, dass es die Aktivität der Mastzellen hemmt. Bevor Sie ein Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, sollten Sie mit Ihrem Arzt oder Ernährungsberater sprechen. Achten Sie darauf, alle Inhaltsstoffe auf mögliche Auslöser zu überprüfen. Wenn Sie sich entschließen, bestimmte Nährstoffergänzungen auszuprobieren, tun Sie dies systematisch und setzen Sie die Einnahme nur fort, wenn sie einen signifikanten Unterschied macht.

Q: Wie esse ich in einem Restaurant? (geschrieben von Bonnie Nasar)

A: Wählen Sie Restaurants, die allergikerfreundlich sind. Rufen Sie das Restaurant in der Mitte des Nachmittags an, wenn die Köche nicht beschäftigt sind und telefonieren können. Erklären Sie, dass Sie auf bestimmte Lebensmittel schwer allergisch reagieren. Auch wenn Sie vielleicht nicht wirklich eine IgE-Allergie haben, wird man durch die Erwähnung des Begriffs „schwere Allergie“ hellhörig und macht sich das Risiko bewusst. Fragen Sie nach der Vermeidung von Kreuzkontaminationen. Gehen Sie die Speisekarte mit dem Küchenchef durch und finden Sie heraus, welche Lebensmittel für Sie unbedenklich sind. Auf diese Weise muss der Kellner keine detaillierten Fragen stellen, während die Köche beim Essen beschäftigt sind.

Q: Was mache ich, wenn ich mein Kind zu einer Spielverabredung oder Geburtstagsfeier schicke und der Kuchen eine Zutat enthält, die es nicht verträgt? (geschrieben von Bonnie Nasar)

A: Rufen Sie die Eltern des Kindes im Voraus an, um herauszufinden, was sie servieren werden. Sie können dann ein ähnliches Essen schicken, wie es bei Ihnen zu Hause angeboten wird. Bewahren Sie sichere Muffins im Gefrierschrank auf und tauen Sie sie am Tag der Party auf, an der Ihr Kind teilnimmt. Erklären Sie den Eltern, die für die Party verantwortlich sind, dass Ihr Kind an einer vergleichbaren allergischen Reaktion leidet. Es ist hilfreich, ein gedrucktes Papier mit diesen Informationen dabei zu haben. Geben Sie dem verantwortlichen Elternteil immer alle Notfallmedikamente, die Ihr Kind möglicherweise benötigt, einschließlich Antihistaminika und Epinephrin-Autoinjektor. Weitere Hilfe im Umgang mit Kindern und Ernährungsproblemen finden Sie unter www.foodallergy.org oder www.allergyhome.org.

Q: Welche Probleme können als Folge einer zu eingeschränkten Ernährung auftreten? (geschrieben von Wendy Busse)

A: Patienten mit einer Mastzellerkrankung ernähren sich oft aus mehreren Gründen übermäßig eingeschränkt. Erstens sind Lebensmittel ein häufiger Symptomauslöser. Leider sind die Reaktionen auf Lebensmittel oft unbeständig (ein Lebensmittel stört an einem Tag, am nächsten aber nicht). Wenn sich die Symptome verstärken, suchen sich die Patienten oft ein bestimmtes Lebensmittel aus und streichen es von ihrem Speiseplan. Dies kann im Laufe der Zeit zu einer übermäßig eingeschränkten Ernährung führen. Zweitens gibt es im Internet eine Menge Fehlinformationen. Über fast jedes Lebensmittel wird etwas Negatives geschrieben! Dies kann zu einer negativen und ängstlichen Einstellung gegenüber Lebensmitteln führen. Außerdem erhalten viele Mast-Kunden nach einem Test auf Nahrungsmittelüberempfindlichkeit sehr lange Listen von Lebensmitteln, die sie meiden sollen. Leider gibt jeder Test eine andere Antwort, was zu Verwirrung und sehr langen Listen zur Vermeidung von Lebensmitteln führt. All diese Faktoren können zu einer übermäßig eingeschränkten Ernährung führen, was verschiedene Folgen hat, darunter:

  1. Ernährungsmängel: Es kann schwierig sein, sich ausgewogen zu ernähren, wenn viele Lebensmittel eingeschränkt sind. Diese Defizite beeinträchtigen die Gesundheit und das Wohlbefinden zusätzlich.
  2. Angst und Frustration beim Essen: Essen ist eine unserer größten Quellen der Freude. Eine eingeschränkte Ernährung kann diesen Genuss schmälern.
  3. Verminderte soziale Kontakte: Essen ist ein wichtiger Bestandteil der meisten gesellschaftlichen Veranstaltungen.

Hier sind einige Tipps, um die Einschränkungen in der Ernährung zu minimieren.

  1. Erkennen Sie, dass Informationen im Internet oft ungenau sind. In der Regel handelt es sich um die Meinung des Autors und nicht um eine gut durchdachte Aussage, die auf objektiven Informationen beruht. Selbst wenn ein Autor Forschungsstudien aufführt, versteht er die Studien oft nicht oder betrachtet nur eine Studie, aber nicht das Gesamtbild. Wiederholte Aussagen im Internet machen sie nicht zu „Fakten“. Es ist wie ein Gerücht, das aufkommt und schon bald von allen wiederholt wird.
  2. Ein Lebensmittel nur dann einschränken, wenn man wiederholt darauf reagiert. Lebensmittel sind nur einer von vielen möglichen Auslösern, aber sie werden oft für die meisten Reaktionen verantwortlich gemacht, weil sie am einfachsten zu messen sind. Es ist viel schwieriger, andere Auslöser im Auge zu behalten, wie z. B. Veränderungen von Körperchemikalien oder eingeatmeten Substanzen. Darüber hinaus können häufige Reaktionen auf Mahlzeiten bei Patienten mit Mastzellerkrankung eher auf die physikalische Wirkung der Verdauung als auf bestimmte Nahrungsmittel zurückzuführen sein. Wenn Sie glauben, dass Sie auf ein bestimmtes Lebensmittel reagiert haben, notieren Sie es, aber essen Sie es weiter. Schränken Sie es nur dann ein, wenn Sie wiederholt darauf reagieren.
  3. Eingeschränkte Diäten sollten individuell gestaltet werden und nicht ausschließlich auf einer bestimmten Nahrungsmittelliste basieren (z. B. histaminarm, salicylatarm usw.). Diese Diäten können als Ausgangspunkt dienen, sind aber nur Richtlinien.
  4. Lassen Sie keine Überempfindlichkeitstests für Nahrungsmittel durchführen, es sei denn, ein Allergologe untersucht eine mögliche IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergie.
  5. Holen Sie sich Hilfe von einem registrierten Ernährungsberater, der sich mit Mastzellerkrankungen auskennt.

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