In einer Analyse veganer Ernährung, die Beobachtungsdaten einbezieht, die das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) seit 2017 erhebt, fand das BfR in einer Stichprobe von rund 60 Berlinerinnen und Berlinern keinen flächendeckenden Mangel an Kalzium, Zink, Selen oder Eisen bei denjenigen, die sich pflanzlich ernähren.
Während „vegane Probanden bei den Mineralstoffen Zink, Selen und Kalzium niedrigere Werte aufwiesen als die Mischkostgruppe“, wurde das Defizit als nicht erheblich eingestuft, ebenso bei Eisen.
(Das BfR merkte an, dass die Stichprobe zwar klein war, aber „erste Hinweise darauf liefert, bei welchen Nährstoffen Handlungsbedarf besteht.“)
Jod- und B12-Mangel
„Im Vergleich zu einer Mischkost-Ernährung weisen Menschen, die sich rein pflanzlich ernähren, keinen flächendeckenden Mangel an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen auf“, schreibt das BfR, mit Ausnahme von B12 und Jod, wobei letzteres sowohl für Veganer als auch für Fleischesser ein „Sorgenkind“ ist.
Ein Drittel der befragten Veganer hatte einen Jodwert von weniger als 20 Mikrogramm pro Liter (μg/L) Jod, ein Wert, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „schweren Jodmangel“ definiert.
„Da jodiertes Speisesalz vor allem in industriell hergestellten Fleisch- und Milchprodukten vorkommt, die nicht auf dem veganen Speiseplan stehen, empfiehlt das BfR, eine ärztliche Einschätzung einzuholen, ob die Einnahme von Jod als Nahrungsergänzungsmittel eine mögliche Lösung sein könnte.“
Auch bei der Folsäure, die „in einer pflanzlichen Ernährung nur selten enthalten ist“, stellte die Studie fest, dass fast alle Veganer und ein Drittel der Fleischesser Folsäure-Nahrungsergänzungsmittel in ihren Speiseplan aufnahmen. Veganer hatten aufgrund der Nahrungsergänzung häufig höhere Folsäurespiegel als Fleischesser.