Bei der Wahl eines Hochleistungsspeichers geht es nicht nur um die Umdrehungszahl (RPM)

Eine höhere Umdrehungszahl steht für eine schnellere Festplatte, aber die Geschwindigkeit der Medienübertragung ist für Datenspeicherlösungen ebenso wichtig.

IBM hat das Konzept der Festplatte (HDD) vor mehr als 50 Jahren erfunden. Damals umfasste die Festplattentechnologie waschmaschinengroße Monstrositäten mit Platten von bis zu 14 Zoll Durchmesser, die sich mit nur 1.200 Umdrehungen pro Minute (U/min) drehten.

Seitdem hat die Branche dramatische Innovationen erlebt. Der Platzbedarf von Festplatten ist weiter gesunken, während die Speicherdichte und die Leistung drastisch gestiegen sind. Aber selbst als die Festplattentechnologie ausgereift war, ist die Art und Weise, wie die Leistung neuer Festplattenmodelle gemessen wird, relativ konsistent geblieben und eng mit zwei Spezifikationen verbunden:

  • Die Dichte der auf den kreisförmigen Platten gespeicherten Bits – genannt Flächendichte
  • Die Geschwindigkeit, mit der sich die Platten drehen – genannt RPM

Die Leistung einer Festplatte wird am effektivsten daran gemessen, wie schnell Daten von den sich drehenden Medien (Platten) durch den Lese-/Schreibkopf übertragen und an einen Host-Computer weitergeleitet werden können. Dies wird gemeinhin als Datendurchsatz bezeichnet und in der Regel in Gigabyte (oder Gigabit) pro Sekunde gemessen. In jedem Fall steht der Datendurchsatz in direktem Zusammenhang damit, wie dicht die Daten auf den Festplatten gepackt sind und wie schnell sich diese Platten drehen.

Vergleich der Messmethoden

Für die Angabe der Flächendichte können wir die Datendichte auf einer Festplatte auf zwei Arten messen: Bits pro Zoll (BPI) und Spuren pro Zoll (TPI). Je näher die Spuren beieinander liegen, desto höher ist der TPI-Wert. Ähnlich verhält es sich mit BPI, da die Datenbits entlang einer Spur immer näher beieinander platziert werden. Zusammen ergeben sie die Flächendichte.

Wenn die Flächendichte auf einer Festplatte zunimmt, steigt in der Regel auch die Datendurchsatzleistung. Das liegt daran, dass die Datenbits den Lese-/Schreibkopf der Festplatte schneller passieren, was zu schnelleren Datenraten führt.

Für die RPM-Spezifikation müssen sich die Platten schneller drehen, um die Leistung einer Festplatte zu erhöhen. Dies führt dazu, dass die Datenbits schneller am Schreib-/Lesekopf vorbeigeführt werden, was zu höheren Datenraten führt. Festplatten wurden mit Drehzahlen von 1.200 U/min bis zu 15.000 U/min entwickelt. Die heute in Laptops und Desktop-PCs gebräuchlichsten RPM-Raten liegen jedoch zwischen 5.400 und 7.200 RPM.

Bei zwei identisch konzipierten Festplatten mit gleicher Flächendichte liefert eine Festplatte mit 7.200 RPM Daten etwa 33 % schneller als eine Festplatte mit 5.400 RPM. Folglich ist diese Angabe wichtig, wenn man die erwartete Leistung einer Festplatte bewertet oder verschiedene Festplattenmodelle vergleicht.

Solid-State-Hybrid-Laufwerke machen die RPM weitgehend irrelevant

Es ist keine Überraschung, dass viele Leute bei der Bewertung der erwarteten Leistung der neuen Solid-State-Hybrid-Laufwerkstechnologie (SSHD) auf die RPM-Spezifikation achten, da eine SSHD im Grunde eine Festplatte mit einem Teil der Solid-State-Technologie ist. Die RPM sollte also immer noch eine Rolle spielen, richtig?

Die Wahrheit ist, dass die RPM eines SSHD-Geräts weitgehend irrelevant ist. Hier der Grund:

Das SSHD-Design basiert auf der Identifizierung häufig genutzter Daten und deren Platzierung im Solid State Drive (SSD) oder NAND-Flash-Teil des Laufwerks. NAND-Flash-Medien sind sehr schnell, auch weil es keine beweglichen Teile gibt, da sie aus Festkörperschaltkreisen bestehen. Wenn Daten von Host-Computern angefordert werden, besteht daher in der Regel keine Abhängigkeit davon, diese Daten direkt von den sich drehenden Medien im Festplattenteil abzurufen.

Gelegentlich werden jedoch Daten angefordert, die sich nicht im NAND-Flash befinden, und nur in diesen Fällen wird der Festplattenteil des Geräts zu einem Engpass. Da die Technologie häufig genutzte Daten so effektiv identifiziert und im NAND-Bereich speichert, ist die SSHD-Technologie sehr viel effizienter, wenn es darum geht, Daten schnell an einen Host-Computer zu liefern.

Dieses Ergebnis lässt sich deutlich beobachten, wenn man die PC Mark Vantage-Speicherbewertungen der zweiten und dritten Generation der SSHD-Technologie von Seagate mit denen herkömmlicher HDDs mit 5.400 und 7.200 U/min vergleicht.

Obwohl die SSHD-Technologie der dritten Generation auf einer HDD-Plattform mit 5.400 U/min basiert, liefert sie tatsächlich eine schnellere Leistung als das Produkt der vorherigen Generation, das auf einer HDD-Plattform mit 7.200 U/min basiert. Verbesserungen in der SSHD-Kerntechnologie und bei NAND-Flash-Systemen erklären diesen Fortschritt und verdeutlichen auch, warum die Drehzahl bei der Bewertung der SSHD-Technologie nicht mehr so aussagekräftig ist.

Zusammenfassung

Wenn Sie die Leistung Ihres Laptops maximieren wollen, müssen Sie sich nicht an ältere Speichertechnologien oder Leistungskriterien halten. Stattdessen können Sie mit Solid-State-Hybridlaufwerken Ihren digitalen Lebensstil auf ein höheres Niveau heben.

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