1807: Robert Fultons Dampfschiff Clermont verlässt den Hafen von New York und fährt den Hudson River hinauf nach Albany, New York. Es befördert zahlende Passagiere und markiert die erste kommerzielle Nutzung einer Erfindung, die mehr Gegner als Befürworter hat.
Fulton hat das Dampfschiff nicht erfunden, wie ihm oft nachgesagt wird, aber er war der erste, der mit diesem seltsamen, etwas unbeholfenen Schiff kommerziellen Erfolg hatte.
Ursprünglich wollte Fulton Maler werden, studierte aber in London und Paris Kunst, erhielt aber nur wenige Aufträge. Um nicht zum sprichwörtlich hungernden Künstler zu werden, widmete er sich einer anderen Leidenschaft: der Technik. Während seines Aufenthalts in Paris entwarf er ein experimentelles U-Boot, das Robert Livingston, den amerikanischen Botschafter in Frankreich, beeindruckte. Mit Livingstons Unterstützung entwarf Fulton auch ein kleines Dampfboot, das auf der Seine getestet wurde.
Nachdem Fulton die Nichte des Botschafters geheiratet hatte, sagte Livingston zu ihm: „Du solltest zu Hause Dampfboote entwerfen.“
So ging er.
Dampfschiffe gab es zwar schon eine Weile, aber sie galten als gefährlich und instabil, was sie im Grunde genommen für alles, was über ihren Neuigkeitswert hinausging, untauglich machte. Napoleon hatte die Idee dampfgetriebener Schiffe verworfen, als Fulton das Thema noch in Frankreich ansprach.
Doch er blieb hartnäckig, und 1807 war „Fulton’s Folly“, wie die lokalen Witzbolde die Clermont tauften, bereit zum Ablegen. Es war eine gemächliche Fahrt, die 32 Stunden dauerte, um die Hauptstadt des Bundesstaates zu erreichen, während sie mit einer Geschwindigkeit von etwa 5 Meilen pro Stunde fuhr.
Das Hauptproblem der frühen Dampfschiffe war, dass sie zu wenig Leistung hatten. Neuere Boote, die mit größeren Maschinen ausgestattet waren, konnten nicht nur schneller fahren, sondern verfügten nun auch über die nötige Leistung, um die Schwälle und Strudel der amerikanischen Binnenflüsse zu bewältigen, in denen sie hauptsächlich unterwegs waren. Fulton, ein angesehener Geschäftsmann von der Ostküste, war zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits aus dem Geschäft ausgestiegen.